Positive Bilanz der Wirt­schafts­för­derung: Trendwende bei der Beschäftigung geschafft

Das Fazit des umfangreichen Zahlenwerkes, welches die Stadtverwaltung jetzt an den Wirt­schafts­för­derungsausschuss übergab, ist eindeutig positiv: Ende 2016 nannten unter dem Strich 37 Betriebe mehr als noch 2012 Viersen als ihren Heimatstandort. Das entspricht einer Steigerung von 1,89 Prozent innerhalb von fünf Jahren. Zum Vergleich: In der Stadt Krefeld sank die Anzahl der Betriebe im selben Zeitraum um 1,05 Prozent, in Mönchen­gladbach stieg sie um 1,5 Prozent an.  Zum Jahresende gab es in Viersen damit laut Statistik 1998 Firmen. Das Plus in Viersen ergibt sich nach Abzug von 17 Betrieben, die aufgrund einer Standortverlagerung oder Insolvenz, wie im Falle des bekannten Baumarktes Praktiker oder der Fachmetzgerei Birkenhof, ihre Tätigkeiten vor Ort aufgegeben hatten.

Mehr Betriebe, gestiegene Stellenanzahl

Ebenfalls eine sichtbare Umkehr des Trends konnte in Bezug auf die Zahl der Arbeitsplätze erreicht werden. Die vorher sinkende Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten konnte ab 2007 gestoppt und seit 2012 bis heute sogar erfreulich ins Positive gesteigert werden. Allein in den fünf Jahren von 2012 bis 2016 wurde ein Plus von 459 neuen Arbeitsplätzen erreicht. Gemessen von 2007 an, konnten so sogar insgesamt 1.414 neue Arbeitsplätze in der Kreisstadt geschaffen werden. Die für die Wirt­schafts­för­derung zuständige Technische Beigeordnete Beatrice Kamper bewertet die vorgestellten Zahlen vor dem Hintergrund der Struktur und der speziellen Ent­wick­lung der Viersener Wirtschaft als durchaus erfreulich. Zwar liege man mit einer Steigerung um 1,88 Prozent unter den Vergleichszahlen des Landes (6,5 %) und des Bundes (7,15 %), habe aber eine eindeutige Trendwende in der eigenen Ent­wick­lung geschafft.

Zahl der Arbeitsplätze hat Priorität für die Ansiedlungspolitik der Wirt­schafts­för­derung

Die Trendwende ist vor allem den Ansiedlungsaktivitäten der Wirt­schafts­för­derung zu verdanken. Hatte es in den zehn Jahren von 1997 bis 2006 noch eine Abnahme um 5.540 Stellen (-19 Prozent) von 29.189 auf 23.649 in Viersen gegeben, konnte in der darauffolgenden Dekade von 2007 bis 2016 durch eine auf Arbeitsplätze ausgerichtete Ansiedlungspolitik ein Plus von 6,3 Prozent erreicht werden. Durch die erfolgreiche Arbeit insbesondere in der Zeit von 2007 bis 2016 entstanden daraus 1.272 neue Arbeitsplätze. Für Thomas Küppers, Fachbereichsleiter Wirt­schafts­för­derung bei der Stadt Viersen, eine erfreuliche Steigerung, die aber keinesfalls zum Verschnaufen einlade: „Wenn wir hier einen Vergleich ziehen, dann sehen wir, dass in der Zeit vor 2006 durchschnittlich 58 neue Arbeitsplätze pro Jahr geschaffen wurden, ab 2007 dann 127. Das sind mehr als doppelt so viele. Wir können sehr stolz darauf sein, dass wir für die Kreisstadt dieses Ergebnis erreicht haben, aber es darf gerne immer noch mehr sein. Selbst bei 2.414 oder 3.414 neuen Stellen würde die Viersener Wirt­schafts­för­derung weiterhin mit voller Kraft daran arbeiten, neue Arbeitsplätze in die Stadt zu holen.“ Auch für dieses Jahr zeichnet sich die Fortsetzung dieser positiven Ent­wick­lung ab. Die Beschäftigungsquote (Anteil der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten zwischen 15 und 65 Jahren am Wohnort) lag in Deutschland im Jahr 2016 bei 57,3 Prozent, in NRW sowie im Kreis Viersen bei 54,2 Prozent. Die Städte Mönchen­gladbach und Krefeld liegen leicht unter dem Landesdurchschnitt. Paul Mackes, Vorsitzender des Ausschusses für Wirt­schafts­för­derung, empfindet den Einsatz und das Engagement der Wirt­schafts­för­derung ebenfalls als hervorragend. „Die Ursachen für Probleme auf dem Arbeitsmarkt müssen an anderer Stelle gesucht werden, sicherlich nicht in der Arbeit der Viersener Wirt­schafts­för­derung.“ Auch für Michael Lambertz, Vorsitzender des SPD-Stadtverbandes, ist dieses Ergebnis ein Erfolg. „Viersen hat viele Arbeitsplätze in sterbenden Industriezweigen verloren. Die Trendwende hin zu mehr Stellen zeigt, dass die Wirt­schafts­för­derung gut arbeite.“