Wechsel im Vorstand des Viersen aktiv e.V. e.V.

Aufgrund des Ruhestands von Hans-Willi Pertenbreiter und der Ernennung von Andreas Bach zu seinem Nachfolger als Leiter der Marketingabteilung der Volks­bank Viersen ergab sich auch der Wechsel in der Vorstandsriege des Viersen aktiv e.V.. Die Zusammen­arbeit mit dem Viersen aktiv e.V. ist für Andreas Bach aber nicht neu. Berührungspunkte gab es in der Vergangenheit schon häufig. Neben Bach sitzen Rainer Schnäbler und Sabina Fuhrmann neu im Vorstand. Rainer Schnäbler ist Inhaber eines Baustoffhandels in Süchteln, Sabina Fuhrmann führt dort das Reisebüro Holiday Land „Besser Reisen“ UG. Mit Schnäbler und Fuhrmann ergänzen zwei hundertprozentige Praktiker die Arbeit im Viersen aktiv e.V. Auch wenn beide persönlich mit ihren Geschäften in Süchteln ansässig sind, wollen sie das Image aller Stadt­teile Viersens fördern.

Herzlichen Glückwunsch Frau Fuhrmann, Herr Schnäbler und Herr Bach zu Ihrem neuen Vorstandssitz! Warum haben Sie sich entschlossen, im Viersen aktiv e.V. verantwortlich und aktiv mit zu arbeiten?

Sabina Fuhrmann: Es ist vor allem mein Wunsch, mich für einen liebenswerten und lebendigen Stadt­teil wie Süchteln noch intensiver und mehr zu engagieren!

Andreas Bach: Der Vorstandsposten ist an mich ja schlicht vererbt worden, da die Volks­bank Viersen immer ein Vorstandsmitglied stellt. Aber Viersen ist meine Heimat. Ich bin in Dülken geboren, aufgewachsen, zur Schule gegangen, habe hier meine Ausbildung absolviert und wohne und arbeite immer noch hier. Jetzt mag man sagen: wie langweilig. Aber ich hatte nie das Gefühl, unbedingt hier weg zu müssen. Und weil das so ist, freue ich mich, etwas für diese Stadt zu bewegen.

Rainer Schnäbler: Das gilt auch für mich, ich lebe hier. Unser Haus ist ein Süchtelner Tra­di­tionsunternehmen und fühlt sich der Heimat verpflichtet. Und ich persönlich bin auch eher der Typ, der die Ärmel hochkrempelt und loslegt und nicht gerne abwartet, ob sich etwas von alleine bewegt.

Welche Aufgaben sehen Sie für sich im Viersen aktiv e.V.?

Schnäbler: Vor allem müssen wir die bestehenden Verbindungen zwischen den Händ­lern und Unternehmen sowie den Menschen, die hier leben und arbeiten, stärken und versuchen, neue Netzwerk-Knoten zu knüpfen. 

Fuhrmann: Richtig. Und wir müssen unsere Stärken mehr ausspielen. Beispielsweise haben wir in Süchteln an vielen Stellen eine schöne alte Bausubstanz. Meine Erfahrung aus der Arbeit in vielen anderen Städten zeigt, dass es sich lohnt, diese zu erhalten und zu restaurieren – hier brauchen die Hausbesitzer Unterstützung! Sehenswerte, schöne alte Gassen sind attraktiv für einen Bummel und Besucher. Mit diesem Ambiente lassen sich Kunden aus anderen Städten anlocken. Machen wir die Dinge also bekannt! In Süchteln betrifft dies auch die stolze Vergangenheit der Zunft der Weber. Hier bietet das Heimatmuseum sehenswertes Anschauungsmaterial. Oder nehmen wir den Nachtwächter, der ist ein echtes Original – und es ist sehr inte­ressant, mit ihm die Führung durch „das Dorf“ zu machen.

Sie kennen sicherlich das Vorurteil Einzel­handel ...einzeln handeln. Wie sehen Sie das?

Bach: Generell ist es nie leicht, eine größere Gruppe unter einen Hut zu bekommen. Ich glaube aber, dass es Sinn macht, sich als Einzel­händler mit anderen zusammenzuschließen, gerade jetzt, wenn man die große und immer größer werdende Konkurrenz im Internet sieht.

Schnäbler: Im Kern ist dies auch so: Am Ende des Tages bleibt jeder Einzel­händler ein Einzelkämpfer, aber wir sollten die Chance ergreifen, die Synergien einer Gruppe zu nutzen!

Fuhrmann: Sicher ist jeder zunächst für sein eigenes Geschäft verantwortlich, aber ich kann auch feststellen, dass es eine starke Gemeinschaft unter den Einzel­händlern und Dienst­leistern mit vielen engagierten „Kämpfern“ gibt, die sich für eine attraktive Gestaltung der Stadt­teile und auch der vielen Feste einsetzen. Hier wäre es natürlich schön, wenn sich alle (oder noch mehr) Unternehmer anschließen würden.

Frau Fuhrmann, Herr Schnäbler, Sie stammen beide als Geschäftsleute aus Süchteln, wie beurteilen Sie die Situation in ihrem eigenen Stadt­teil?

Schnäbler: Ich halte es für lösbar, wir brauchen dafür ein schlüssiges Konzept, das unseren Geschäften die nötige Frequenz verschafft.

Fuhrmann: Unser Stadt­teil lebt auf durch Kultur und durch eine schöne Bepflanzung, hier können wir mehr darauf verweisen und tun. Süchteln soll wieder inte­ressant werden für einen Bummel mit Shopping. In Viersen selbst sind vor allem gute Ver­an­staltungen Publikumsmagneten. Hier leistet das City­manage­ment der Stadt Viersen eine tolle Arbeit. 

Bach: In Viersen sieht es meiner Meinung nach noch ganz gut aus. Ich weiß, dass aus umliegenden Städten und aus den Niederlanden Menschen die Stadt besuchen und, hoffentlich, auch ihr Geld hier lassen. Das ist doch schon mal ein gutes Zeichen. Viersen ist attraktiv, hat eine schöne Fuß­gänger­zone und einige kleinere, spezielle Läden in der ganzen Stadt verteilt. Das ist schon ein guter Mix. Leider sieht es in Dülken und Süchteln nicht mehr ganz so gut aus.

Was braucht ein Zentrum, um attraktiv zu bleiben?

Bach: Meiner Meinung nach vor allen Dingen Abwechslung und einen guten Branchenmix. Viele Innenstädte ähneln sich. Das Erlebnis, mal in einer fremden Stadt zu shoppen, gibt’s heute nicht mehr. Ich persönliche brauche auch kein Shoppingcenter wie es sie in Oberhausen oder Mönchen­gladbach gibt. Ich glaube, dass vielfältiger Einzel­handel, Abwechslung durch Ver­an­staltungen und ein guter Branchenmix das Beste für eine lebendige und attraktive Innen­stadt sind. Und: Gute und günstige Parkmöglichkeiten sind für viele Menschen wichtig.

Welche Aufgaben gilt es zu meistern, um als stationärer Einzel­händler zu überleben?

Schnäbler: Sind die Zentren attraktiv, brauchen wir im Gegenzug aber auch Kunden mit dem unbändigen Willen, die vorhandene Kaufkraft der Heimat zu schenken. Von uns können Sie dafür Service, Flexibilität und Kundennähe erwarten. Wer es schafft, sollte auch, wenn möglich, eine Nische finden, die gut bei den Kunden ankommen.

Fuhrmann: Wir stellen fest, dass sich viele Kunden vorab im Internet informieren und dann doch lieber bei uns vor Ort buchen. Besonders gut kommt die Vernetzung Online - Offline - Shopping an, langfristig sollte jeder Händ­ler seinen Kunden smartshopping bieten können, im Internet zumindest repräsentiert und dabei gut zu finden sein.

Warum sollte ich in Viersen vor Ort einkaufen oder in Ihrem Fall Reisen vor Ort buchen?

Schnäbler: Eine Gemeinde oder eine Stadt ist auch eine Wirtschaftsgemeinschaft, der eigentlich jeder, der darin lebt, wie in einem Sozialpakt verpflichtet ist. Das wird oft vergessen!

Fuhrmann: Statt alleine vor dem Rechner beim Onlineshoppen , können Sie die Reisebuchung prima mit einem Bummel durch die schöne Stadt verbinden und dabei auch gleich soziale Kontakte pflegen. Zusätzlich gibt es persönliche Tipps, die es im Internet nicht gibt und bei uns noch dazu einen leckeren Cappuccino - und das bei Preisgleichheit!

Bach: Ganz klar: Heimat­shoppen ist in. Ich persönlich bekomme fast alles, was ich brauche, in Viersen. Ich muss nicht in umliegende Städte fahren oder im Internet bestellen. Wenn ich in meiner Heimat einkaufe, bleibt mein Geld, wie es Herr Schnäbler treffend gesagt hat, auch hier in der Stadt. Außerdem schafft man mit Heimat­shoppen Arbeitsplätze in der Stadt.

Was mögen Sie an Viersen?

Schnäbler: Heimat hat ihren ureigenen Duft und Geschmack, was ich fühle lässt sich nicht in Worte packen. Ich lebe gerne in Süchteln!

Fuhrmann: Ich wohne zwar privat in Willich, bin aber durch mein Geschäft mit Viersen-Süchteln sehr verbunden. Es ist wirklich einfach schön hier.

Bach: Ich als Dülkener habe keine Berührungsängste mit den anderen Stadt­teilen. Diese Einstellung empfehle ich übrigens jedem Viersener. Auch durch meinen Beruf habe ich viele Bekannte und Kontakte in Viersen. Viersen ist nicht zu groß, aber auch nicht so klein, dass man von Provinz sprechen kann. Viersen liegt auch geografisch sehr günstig. Ich mag die Nähe zu den Niederlanden sehr. Ich mag die Beratung und den Kontakt zu freundlichen Menschen. Und davon gibt es im Viersener Einzel­handel oder im Dienstleistungsgewerbe eine ganze Menge. Warum soll ich dann woanders einkaufen?