Aktionstage „Heimat shoppen“: „Der Kunde muss sich bei uns wohlfühlen“

Im Zeichen der Aktion „Heimat shoppen“ diskutierten in diesem Jahr in Mönchen­gladbach Jürgen Steinmetz (IHK-Hauptgeschäftsführer), Rainer Höppner (Vorsitzender des IHK-Einzel­handelsausschusses), Eduard Felzen (Geschäftsführender Gesellschafter Saturn Techno-Markt Electro-Handelsgesellschaft mbH) und Steffen Siewert (Filialleiter Galeria Kaufhof GmbH) mit Karl-Uwe Bütof (Abteilungsleiter im NRW-Wirtschaftsministerium). Bütof vertrat Wirtschaftsminister Garrelt Duin, der für Ministerpräsidentin Hannelore Kraft einen Termin wahrnehmen musste.

Viel Schwung in den Geschäften vor Ort

„Die Aktion ‚Heimat shoppen‘ zeigt, dass es ganz viel Schwung in unseren Kommunen gibt“, erklärte Steinmetz. „Sie ist nicht aus einer Drucksituation heraus entstanden, sondern aus der Überzeugung, dass der stationäre Einzel­handel eine Menge zu bieten hat.“ Dass im Handel viel Schwung und Bewegung ist, bestätigte Bütof. „Aber es ist noch nicht genug“, betonte er. Angesichts der Herausforderungen der Digi­tal­isie­rung wachse zwar auch bei den Händ­lern das Bewusstsein, sich mit dem Thema auseinandersetzen zu müssen, aber „leider nicht in allen Kommunen“. Dieses Bewusstsein will das Wirtschaftsministerium unter anderem mit dem Projektaufruf „Digitalen und stationären Einzel­handel zusammendenken“ fördern. Dabei werden insbesondere Kooperationsprojekte gesucht, die sowohl den Einzel­handel und die Kommunen, aber auch andere lokale Akteure miteinbeziehen – im städ­tischen und ländlichen Raum. „So entsteht ein Katalog an Best Practices aus NRW, der lokale Herausforderungen und viel wichtiger, mögliche Lösungen aufzeigt.“

Noch mehr auf die Stärke besinnen: Auf den persönlichen Kontakt kommt es an!

Rainer Höppner plädierte dafür, dass sich die stationären Einzel­händler mehr als bisher auf ihre Stärken besinnen und Eigeninitiative ergreifen müssen: „Für mich ist Persönlichkeit das große Schlagwort“, erklärte Höppner. „Wir müssen um unsere Kunden kämpfen und sie fragen, was wir für sie tun können. Darüber hinaus müssen wir ihnen ein Erlebnis bieten, bei dem nicht immer der Kommerz im Vordergrund steht. Der Kunde muss sich bei uns wohlfühlen.“ Dass letztlich auch die Politik auf allen Ebenen ihren Teil zur Zukunftsfähigkeit des Einzel­handels beitragen müsse, betonte Jürgen Steinmetz. „Wir sind viel in den Kommunen unterwegs, um auf Themen hinzuweisen, die die lokalen Einzel­händler belasten.“ Als Beispiel nannte er die Aspekte Parkgebühren und öffentlicher Personennahverkehr. Mit Blick auf die Landesregierung erinnerte der IHK-Hauptgeschäftsführer an das Stichwort „verkaufs­offene Sonntage“: „Die Unklarheiten müssen beseitigt werden. Die Händ­ler benötigen Planungssicherheit.“ Am Ende des Austauschs blickte Bütof in die Zukunft: „Ich bin davon überzeugt, dass es auch in fünf Jahren keine Geisterstädte geben wird.“ Das Wachstum des Online-Handels wird laut Studien in den nächsten Jahren abnehmen, gar eine Sättigungsgrenze erreichen. „Für den stationären Handel kommt es nun darauf an, sich zusammenzuschließen, die Digi­tal­isie­rung als Chance zu begreifen und dem Kunden den stationären Einkauf mithilfe vieler Aktionen und Besinnung auf die Stärken wieder beziehungsweise weiterhin näherzubringen“, gab er den Händ­lern mit auf den Weg.