„Jeder technische Fortschritt und jede gesellschaftliche Entwicklung bringen neue Möglichkeiten, aber auch Anforderungen für die Architektur mit sich. Das äußert sich in Form, Gestaltung und Nutzung“, sagt die städtische Denkmalpflegerin Ellen Westerhoff. Diese Vielfalt spiegeln die Denkmäler wider, die in diesem Jahr am bundesweiten „Tag des offenen Denkmals“ am Sonntag, 8. September 2019 in Viersen besichtigt werden können.
Den Wandel vom Rauchhaus zum Wohnstallhaus mit doppelseitigem Kamin erkennen Gäste auf dem Lemmejanshof an der Brasselstraße leicht. Die Futterdeele zeigt noch die verrußte Decke, die der Rauch des offenen Feuers verursacht hat. Diese Konstruktion war vor Beginn des 30-jährigen Krieges 1618 gängig. Es gibt nur noch wenige Gaststätten mit Sälen auf dem Land. Geblieben sind nur die Erinnerungen an die vielen Festivitäten. Wie schlicht und trotzdem eindrucksvoll so ein Raum gewesen sein kann, zeigt der 1899 entstandene „Saal Eickes“. Errichtet hat ihn der Gastwirt Gerhard Peeters in Süchteln-Vorst. Bis 1978 wurde die Gaststätte im Familienbesitz weiterführt. Nun wird sie als Loft erhalten.