– Ausstellung

Das große Krabbeln in Dülken

Eine Fotoausstellung zeigt die „Bewohner des Kesselsgartens“

Pinselkäfer

Keine Hummel aber ähnlich: Aufgrund der gelben und weißen Haare kann der Pinselkäfer schnell verwechselt werden (Fotos: Jürgen Tüffers).

Seit gut zwei Jahren gibt es in der Dülkener Altstadt das Urban Gardening Projekt „Kesselsgarten“. Anfänglich prä­sentierte das Gartenprojekt ausschließlich selbst gebaute Hochbeete, in denen die Hobbygärtnerinnen und -gärtner Dülkens einen bunten Mix aus Nutz- und Zierpflanzen anbauten, um sich und andere an Früchten und Blütenpracht zu erfreuen. Neben den rund 20 Personen, die heute für die Bewirtschaftung der Hochbeete sorgen, kamen im Laufe der Zeit mehrere soziale Einrichtungen hinzu. Sie verwandelten die freien Flächen zwischen den Beeten zu einem insektenfreundlichen Biotop.

Nicht nur ein Bienenparadies

Unter der fachkundigen Anleitung von Jürgen Tüffers, der als Garten- und Landschafts­bauer beim Kolping-Bil­dungs­zentrum arbeitet, wurde mit Totholz, Wildblumen­wiese und Nistkasten inmitten der Stadt ein Lebensraum für Insekten geschaffen. Die Gesamtgestaltung wurde unter anderem durch die Schüler und Schüle­rinnen des Albert-Magnus-Gymnasiums, dem Kolping-Bildungszentrum und von Familien der ortsansässigen Kinder­tages­einrich­tungen realisiert – die Leitung des Projekts obliegt dem Dülken­Büro. Tüffers will mit dem Kessels­garten einen nachhaltigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten: „Durch den Einsatz von Pestiziden und die vorhandene Monokultur in der Landwirtschaft kommen die Insekten vermehrt in unsere Innenstädte, weil sie hier günstigere Lebens­bedingungen vorfinden. Ich hoffe, dass sie eines Tages von hier aus auch wieder ausschwärmen, wenn sich die Bedingungen für sie verbessert haben“, so Tüffers.

Faszinierende Fotoaufnahmen von Insekten und ihrem Leben

Ab dem 15. August 2019 präsentiert das Dülken­Büro eine Foto­ausstellung, welche die vorhandene Insekten­vielfalt im Kessels­­garten dokumentiert. Hierbei werden auf großformatigen Leinwänden Makroaufnahmen der vor­kom­menden Insekten gezeigt und mit kurzen Infor­mations­texten versehen. Auf eindrucksvolle Weise taucht der Be­trachter dabei in einen Mikro­kosmos ein, der sich direkt vor seiner Tür befindet, oftmals übersehen wird und zugleich eine lebens­wichtige Grundlage für unser Ökosystem darstellt.

Der Pinselkäfer trifft das Stockrosen-Spitzmäuschen

Die gezeigten Foto­grafien wurden ebenfalls von Jürgen Tüffers aufgenommen und sind alle im Projekt­garten ent­standen. Neben bekannten Arten wie Hummel oder Heuschrecke zeigen die Bilder auch weniger bekannte wie den Pinselkäfer oder das Langrüsselige Stockrosen-Spitzmäuschen. Die Begleittexte informieren dabei über die Art und Verbreitung der Insekten wie auch deren Bestand und Gefährdung in unseren Gärten.

Öffnungszeiten

Die Ausstellung kann bis zum Oktober im Dülken­Büro an der Lange Straße 32 zu den Öffnungs­zeiten besichtigt werden: montags – freitags: 10 – 13 Uhr sowie montags, dienstags, donnerstags: 15 – 17 Uhr. Bei ent­spre­chender Resonanz planen die Verant­wortlichen, die Aus­stellung für alle Interessierten mit einem Vortrags­abend zum Thema „Bio­diversität“ zu begleiten.